Sei zu hause, aber vergiss es nicht

Nina Prudnikova Design Studio Nina Prudnikova Das Nina Prudnikova Design Studio ist ein Materialmodell für das kreative Potenzial des Architekten

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Foto: Evgeny Luchin

Text: Natalya Sedyakina

Architekt: Nina Prudnikova, Petr Yushin, Philip Yushin, Petr Kozeikin, Michail Efremov

Zeitschrift: N5 (61) 2002

In einem Zeitalter fortschrittlicher Technologie, aggressiver Geschäftsprozesse und dem Siegeszug des Silicon Valley ist das Wort „Workshop“ fast wie Archaismus. Im besten Fall, als Historismus, verbunden mit etwas wie Mittelalter, Gildengilde usw. Trotzdem gibt es im modernen Leben einen ganzen Bereich, in dem dieses Wort überall und völlig frei verwendet wird. Das ist Architektur. "Werkstatt" - so nennen Architekten ihre Büros und sonst nichts. Bei der Gestaltung eines solchen Innenraums sind zwei semantische Akzente wichtig. Erstens, die Semantik des Wortes "Workshop" selbst und des damit verbundenen assoziativen Arrays. Die zweite (und vor allem) ist, dass das Arbeitsstudio ein materielles Modell des kreativen Potentials des Architekten ist. Aus diesem Grund entstehen Interieurs, die von Architekten für sich selbst entworfen wurden, schnell und problemlos. Und am besten den kreativen Gedanken des Besitzers gerecht zu werden. Der Stil des Designstudios Nina Prudnikova, der unserer Meinung nach dem Konzept des "Workshops" am besten entspricht, war ebenso leicht zu entwickeln. Am Anfang war also Müdigkeit. "Halogenmüde, Glas und Metall - umso mehr", gibt der Architekt zu. Daher war das Hauptmaterial im Entwurf ein Baum. Dann war da noch der Charakter. „Das Innere meiner Werkstatt hat keinen tiefen Hintergrund, es spiegelt nur meinen Charakter wider und zeigt anschaulich, was ich liebe“, sagt Prudnikova. Dunkles Holz, schwere Böden, Balken, Holzjalousien, helle Wände und der Boden, die mit beigen groben Fliesen ausgekleidet sind, vermitteln das Gefühl eines besonderen "Exklusivhauses" - wirklich eine Werkstatt, in der die Dinge im Einzelnen entstehen. Der Architekt ist in gewissem Sinne auch ein Psychologe, daher ist der Workshop auch ein Empfangsraum für Gäste, in dem sich jeder Besucher zu Hause fühlen soll. Eine besondere Rolle bei der Schaffung dieser Stimmung "zu Hause" spielen die von Nina Nikolaevna so beliebten Details. Im Inneren des Workshops gibt es kein einzelnes zufälliges Detail. Eine alte Kamera, ein Porträt einer nackten Frau, kupferne Teekannen, eine afrikanische Skulptur eines "Denkers", in einen Tartan gehüllt, eine Figur eines weißen Elefanten und vieles mehr - all diese unterschiedlichen Dinge sind so ausgewählt, dass sie perfekt miteinander harmonieren. Bücher auf dem Boden, ein Plaid statt einer Tischdecke, das sich an die Bildwände lehnt - ein künstlerisches Durcheinander, das so natürlich erscheint - ein virtuoses Stilspiel. "Könntest du eine Nocturne spielen?" Der einzigartige Geist der Kreativität, der Stil der freien Künstler konkurriert hier mit Wohnkomfort und verursacht, abwechselnd Ihnen zu erscheinen, nur ein einziges Verlangen: Sich das gleiche Interieur zu schaffen, in dem jeder so viele Bedeutungen sieht, wie er möchte.

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