Mark Eckert, der neue Chef der Firma bulthaup, der Enkel des berühmten Firmengründers Martin Bulthaup, erzählte der Zeitschrift SALON - Interieur über vier Hauptpunkte, die in der Küche stehen sollten, die Philosophie von Wabi-Sabi und die Liebe zu Russland
Durch die Galerie gehenText und Foto: Nina Farizova
Zeitschrift: (185) 2013
Sie haben vor kurzem angefangen, das Unternehmen zu leiten. Planen Sie, etwas zu ändern?
- Ich werde so antworten. Die Russen haben ein Sprichwort: "Neu ist alt vergessen". Wenn Sie Ihr Unternehmen kennen, werden Sie nichts drastisch ändern. Ich werde versuchen, die Tradition fortzusetzen. In Deutschland sagen wir, dass die Küche das Herz des Hauses ist. Dies ist das Zentrum der familiären Kommunikation, um genauer zu sein. In der Antike versammelten sich auch Menschen um das Feuer. Deshalb glaube ich, dass es in jeder Küche vier obligatorische Komponenten gibt: Feuer, Wasser, Kommunikations- und Lagersysteme.
SALON: Jetzt gibt es Küchen mit Touch-Bedienelementen. Begrüßen sie diese innovationen?
- Unser Unternehmen hat niemals Küchen mit Elektronik ausgeliefert. Ich glaube, dass die Leute in der Küche mit ihren Händen arbeiten sollten. Dann wird es warm im Haus. In diesem Jahr haben wir im Showroom in Mailand gezeigt, wie man ein ungewöhnliches Modell aus den verschiedenen Küchenelementen kombiniert. Wir setzen die Inseln verschiedener Ebenen ein: eine separate Insel - eine Platte, die zweite - eine Spüle, die dritte - ein Lagersystem. Und alle diese mehrstufigen Würfel sind auch Sitzplätze. Es stellte sich kreativ heraus. Wir haben den Raum um eine Bibliothek mit 200 Kochbüchern ergänzt, in Russland kauften wir alte Schneidebretter auf den Markt und stellten eine Diele mit 300 Jahre alter russischer Lärche auf den Boden. Eine solche Symbiose aus High-Tech-Küche, Vintage-Accessoires und Haushaltsartikeln ist meiner Meinung nach die ideale Küche des 21. Jahrhunderts. Die Japaner nennen diesen Ansatz Wabi-Sabi, das heißt einen transzendentalen Austritt aus der materiellen Welt in ein einfacheres Leben.
S: Was machst du in deiner Freizeit?
- Ich widme es ganz meinem Sohn Ben, der kürzlich zwei Jahre alt geworden ist.
S: Magst du Sport?
- Ich liebe Fußball, aber nicht zum Spielen, sondern zum Zuschauen. Von Natur aus bin ich kein Athlet.
S: Und was ist die Küche zu Hause?
- Zuhause habe ich eine b3-Küche unserer Firma, aber ich liebe b2 auch sehr. Ich kann nicht kochen. Ich mache guten kaffee Aber die Küche ist mein zweites Zuhause. Morgens gehe ich sofort dorthin, lese Zeitungen und spreche mit meiner Familie.