Led-totem

Moskauer Kaffeehaus "Totem" Karen Manko, Anastasia Topoeva, Oleg Ivanov

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Foto: Karen Manko

Text: Valeria Akhmetova

Projektautor: Karen Manko

Architekt: Anastasia Topoeva, Oleg Ivanov

Zeitschrift: N10 (77) 2003

Das neue Moskauer Café "Totem" (Valovaya st., 6) ist den Kultgetränken der Maya-Indianer gewidmet - Kaffee und Kakao. Auf den Betonwänden flimmern hier dreischichtige lichtdynamische Paneele, die die wichtigste Zeit der antiken Zivilisation darstellen - die Ernte von Leguminosen. Jede Minute ändern Maya-Hieroglyphen, aus denen die Panels bestehen, ihre Farbe. Mit dem Wechsel der Beleuchtung verändert sich auch das Interieur: Der helle Kunststoff des Möbels Kartell bricht und reflektiert das Licht und scheint zu leuchten. Gelbe, blaue, rote Stühle nehmen an dieser Show teil, in der ein kompliziertes und abwechslungsreiches Lichtspiel die brutale Textur von Betonoberflächen betont. Beton im "Totem" viel. Die Wände, der Boden, die Decke und sogar einige Möbel sind daraus gefertigt. Die Oberflächen sind mit Rissen bedeckt, wodurch die Wände des Hauses in völliger Dunkelheit schimmern und das Craquelé mit einer speziellen Verbindung gefüllt wird, die Licht ansammelt. Unter der dicken Schicht aus Perlmutt, Blattgold und Lack, die die Bar verzierten, verbirgt sich auch die Betonoberfläche. Es fühlt sich unerwartet warm an, weil in die Arbeitsplatten eine Heizung eingebaut ist. Kreise und Dreiecke (aus Graphit- und Metallfraktionen) wechseln sich hier auf dem Boden ab - dies ist ein indisches Zählsystem, bei dem Zahlen durch vertikale Linien und geometrische Figuren angezeigt werden. So kann ein Besucher im "Totem" nicht nur durch das Bewusstsein, dass er im Zeitalter der Hochtechnologien lebt, gewärmt werden, sondern auch durch die Tatsache, dass er hier buchstäblich auf die antike Zivilisation setzt.

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