Haus von Marcel Leborne entworfen
Durch die Galerie gehenFührende Überschriften: Marina Volkova
Foto: - Louis-Philippe Breydel
Magazin: H (153) 2010
Villa Dirickz hat eine lange Geschichte. Es wurde zwischen 1929 und 1935 intensiv gebaut und ist ein erstaunliches Beispiel für die belgische Architektur dieser Jahre. Der Architekt Marcel Leborn (Marcel Leborgne) wurde für Gebäude dieser Art berühmt. Er war einer der ersten belgischen Anhänger des Konstruktivismus. In der Familie Leborna waren alle Architekten, so dass die Neigung zur Architektur im Blut lag. Es gab jedoch einen Familienkonflikt: Marcel gefiel die funktionalistischen Tendenzen im Gegensatz zu seinen eher konservativen Verwandten.
Die Fassade der Villa Dirickz wirkt mit ihrer minimalistischen Pracht. Verputzte Blöcke werden mit Spiegeleinsätzen kombiniert. Das Gebäude hat zwei Etagen. Die Außentreppe, die in den zweiten Stock führt, ist von einer interessanten, spiralförmigen Hülle umgeben, die an moderne Tower-Locators erinnert, die sich in jedem Flughafen befinden. Das Gebäude besteht aus geometrischen Volumen mit unterschiedlichen Maßstäben, die Komposition wirkt jedoch als Ganzes und ähnelt einem Kubus. Das Gebäude erinnert an die Konstruktion von Frank Lloyd Wright: Die Architektur ist "freundlich" zur natürlichen Umgebung, die Formen tendieren zu Einfachheit und das Dekor entspricht den Prinzipien zurückhaltender, unaufdringlicher Eleganz.
Der neue Eigentümer, der diese Villa im Jahr 2007 erworben hatte, entschied sich, nur die Situation zu ändern. Es war notwendig, Möbel zu finden, die ideal zu dieser so charakteristischen Architektur passen. Nach langer Suche wurde die Auswahl für die Marke ALIVAR eingestellt. Die Fabrik verfügt über eine sogenannte Museumssammlung, die Reproduktionen der Möbelkunstwerke der berühmtesten Designer enthält - Mies van der Rohe, Le Corbusier, Joseph Hoffmann, Eileen Gray und viele andere. Die Atmosphäre wurde durch Artikel aus modernen Kollektionen von Giuseppe Bavuso und Fabio Bortolani ergänzt.
Die Innenräume des Hauses sind in Schwarz und Weiß gehalten. Diese Kombination ist eine Win-Win-Situation, sie wird niemals aus der Mode kommen. Eine solche coloristische Strenge unterstreicht die zurückhaltende Größe der Architektur. Für manche mag dieses fast monochrome Bild langweilig wirken, als würde man sich in solchen Innenräumen schnell langweilen. Der Besitzer dieser Villa hingegen hat nur in einer solchen Umgebung Ruhe und Erholung. Außerdem ist der Innenraum nicht völlig farblos. Farbakzente sind Gemälde von Popkünstlern und Fotografien an den Wänden. Sie liegen nicht außerhalb der üblichen Farbpalette, sondern erzeugen gleichzeitig ein faszinierendes Element.