Ausstellung 'interflora-2001'

Die Trends der zeitgenössischen Kunst - von traditionellen zeitlosen Klassikern bis zur hellen, trotzigen Postmoderne - in den präsentierten Werken

Durch die Galerie gehen

Foto: Evgeny Luchin

Text: Anna Khatskevich, Maria Krieger

Zeitschrift: 52 (2001)

Moderne Kunst ist demokratisch und sehr vielfältig. Es kennt nicht den bedingten Rahmen und die formalen Einschränkungen, spielt mit verschiedenen Stilen und Richtungen und sammelt ein ausgefallenes Mosaik aus scheinbar unvereinbaren Elementen. Und wenn der Künstler einen Geschmack und ein Gefühl der Proportionen hat, ist das Ergebnis sehr interessant. Die Ausstellung Interflora 2001 (4.-7. Mai, Moskau, Expocentre) ist eine weitere Bestätigung dafür. Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten spiegeln nahezu alle Trends der modernen Kunst wider, von traditionellen zeitlosen Klassikern bis hin zu strahlender trotziger Postmoderne. Die Ausstellung bestand aus drei Teilen: dem Wettbewerb der Floristen, der Ausstellung von Werken berühmter westlicher Meister und nichtkonkurrenzfähiger Stände. Es ist deutlich zu spüren, dass die Dekadenz jetzt mit ihrer verfeinerten Zerbrechlichkeit und Nervosität so trendy ist. Der zweite Punkt in der Nominierung "Tischdekoration" war das Werk von Maxim Zolotukhin - eine sehr feierliche und großartige Komposition aus Bambus- und Rosa-Orchideen. Dritter Platz - Irina Afanasyev: Ihre Komposition mit orangefarbenen Gerberas hat eine informelle Kommunikation, fröhliche Farben setzen sich in ihr durch - und wir befinden uns in der bunten, sonnigen Welt der Gemälde von Renoir und Manet ... eine Modenschau von floristischen Designern aus Europa. Diesmal demonstrierten Gabriele Menegutstsi (Italien) und Michael Zerensson (Schweden) ihr Können. Dieses farbenfrohe und faszinierende Spektakel ist stets bemüht, nicht nur normale Besucher der Ausstellung, sondern auch seriöse Fachleute zu sehen. Zwei Meister, virtuos in den Augen des Publikums, schaffen florale Kompositionen. Die Show ist ein faszinierendes Spektakel wie jeder Einblick in das "Allerheiligste" der Kunst. Sehr interessant ist der "Brautstrauß" in der Lesung von Michael Zerensson. Die Komposition besteht aus orangefarbenen Callas: Die Stiele werden mit normalem Garn fest zusammengezogen, die Enden mit Kupferdraht umwickelt. Die Arbeit ist extrem dynamisch und "schnell". Die Zeit bestimmt ihr eigenes. Üppige Brautkleider in Rüschen und Rüschen verschwinden, und traditionelle üppige Blumensträuße aus weißen Rosen oder Orangen ersetzen die neuen - prägnantere und einfachere - Szenen. Jede floristische Ausstellung ist eine besondere Feier der "reinen Kunst": Die Fülle verschiedener Blumen, ihr zarter, subtiler Duft schaffen eine Atmosphäre von Eleganz, Originalität, dem Triumph von Schönheit und Geschmack. Es scheint ein verzauberter Wald voller exotischer Pflanzen und traumhafter Blumen zu sein, auf deren Blütenblätter Perlentautropfen funkeln.

LEAVE ANSWER